Freitag, 1. Juni 2018

Nordkap

30.05.2018

Bilder und Strecke 32. Tag
https://www.komoot.de/tour/33946571?ref=wtd

Heute sollte es passieren - auf zum Nordkap. Ich hatte am Abend Franz kennen gelernt und wollte mit ihm zusammen die Strecke machen. Er war ganz optimistisch, wollte ausschlafen und so kamen wir erst gegen 11.30 Uhr los. Dann folgten schwere Stunden. Zum Nordkap waren es 135 km, es sollte sich zeigen, dass es für heute zu viele sind.
Da es immer wieder zwischendurch regnete, behielten wir die Regenkleidung den ganzen Tag an. Am   meisten beschäftigte uns der Wind. Vormittags war definitiv Sturm! Während wir die ersten km ihn von der Seite hatten, war vor allen in den Buchten die Hölle los. Gleichzeitig hat es Franz und mich von der Straße gepustet. Das Fahrrad abstellen ging wegen des Windes ebenfalls nicht. So kämpften wir uns vorwärts. Gegen Mittag lies der Sturm nach und wir hatten dann nur noch "Gegenwind". Die Strecke hatte viele kleine Steigungen, auch wenn kein richtiger Berg dabei war. Trotzdem ging es durch eine unerwartet schöne Landschaft und in den Buchten gab es wunderbare Zeltmöglichkeiten, wenn man vom Wind absieht. Es kam sogar immer mal die Sonne raus, weswegen wir einige schöne Regenbögen gesehen haben.
Gegen 17 Uhr war abzusehen, dass wir es nicht bis zu dem letzten Zeltplatz vor dem Nordkap schaffen würden (...also ich vor allem, wollte lieber noch einen schönen Abend haben). So machten wir noch eine größere Pause vor dem Nordkaptunnel und fuhren bis Honningsvåg.
Der Nordkaptunnel: Erst ging es in rasender Geschwindigkeit 3 km nach unten (man kommt auf 215 m unter Null), dann geht es schwer bergauf 3 km. Dazwischen 1 km gemütlich gerade aus. Es war wenig Verkehr, insofern war es kein Problem. Bei der Abfahrt freute ich mich auf den Anstieg, weil mir nach der Pause recht kalt war. Nach einem km bergan dampfte ich allerdings sehr.
Wir gingen am Ortseingang von Honningsvåg in das Nordkapp Vandrerhjem, eine Hostel, und nahmen ein Zimmer zu zweit.
Da die Geschäfte meist bis 23 Uhr offen haben, kann man spät noch einkaufen. Wir gingen zu Fuß noch mal los und holten leckere Dinge für ein feines Mahl: es gab Nudeln mit Spinat und Lachs, das alles mit viel Knoblauch. Und zum Nachtisch frisches Obst. Nur Bier gab es nicht, das wird nur bis 20 Uhr in den Verkaufsstellen abgegeben, die harten Getränke sind sowieso nur in speziellen Läden zu bekommen.

...ER HAT ES SCHON GESCHAFFT!
er ist auf dem Rückweg und pausiert in Oldesfjorden.
 Früh mit Regen und Sturm



 aber immer wieder schöne Blicke


 Regenbogen
 Der Sturm wirkt wie ein Zerstäuber auf der Wasseroberfläche

 ...nächster Regenbogen



 Auf der Insel







31.05.2018

Bilder und Strecke 33. Tag
Heut geht es zum Nordkap! Gut ausgeschlafen im Wanderheim, gut gefrühstückt und nur 34 km. Das Profil ist anspruchsvoll, die Motivation hoch.
Doch zuerst mussten noch wesentliche Dinge im Supermarkt gebunkert werden: Sixpack Bier + Knoblauch! Alles andere hatten wir gestern schon erstanden. Wir, das waren Franz und ich.
Nach ersten km am Fjord entlang ging es gut hinauf bis auf ca. 250 m. Während des Anstiegs kam Nora  mir entgegen im Auto. Sie hatte sich gestern noch bis zum Kap gequält - 30 Tage von Nürnberg. Ich hatte zuerst etwas von ihr von einem andern Fahrradfahrer gehört : "Da ist eine junge Nürnbergerin ca. 40 km vor Dir auf dem Weg". Ich hoffte, sie einzuholen - keine Chance. In Alta traf ich sie dann, sie war auf dem Zeltplatz, an dem ich gerade vorbei gefahren war und kam vom einkaufen. Wir waren uns sicher, dass wir uns am nächsten Tag auf dem Weg nach Oldesfjord begegnen. Ich schaute mich auch auf dem Zeltplatz um, traf sie aber nicht wieder. Umso mehr freute ich mich heute über das kurze Gespräch.
Nach dem Anstieg kam eine lange Abfahrt bis zum Zeltplatz. Wir hatten beschlossen, die Zelte aufzubauen und danach mit leichten Gepäck zum Kap zu starten. Wegen angesagten Wind haben wir die Zelte akribisch aufgebaut und abgespannt.
Die letzen 13 km sind noch mal schweißtreibend, aber durchaus schön.
Am Kap selber darf man als Fahrradfahrer kostenlos auf das Gelände, die anderen (Busse, PKW, Wohnmobile, Motorräder) zahlen nicht unwesentlich.
Ja da waren wir nun. Zuerst ein gut gekühltes Arctic Beer und immer mal ein Foto. Wir hatten gut Gelegenheit, alleine dort zu sein. Das wird in den nächsten Monaten sicher immer schwerer.
Zusammen mit Franz mussten wir viele Fragen von Touristen beantworten und waren für den heutigen Tag ein bisschen die Helden vom Nordkap. Tut gut!
Ansonsten ist das Gebäude durchaus sehenswert, wohl auch als Entschädigung für die vielen Touristen, die gar nichts sehen wegen Nebel oder Regen. Das ist die Mehrheit.

Weisheit: Wenn man nur lange genug fährt, kommt man auch am Ziel an. Man darf nur nicht vorher umkehren!

eigene Erfahrung!

kurz nach Honningsvåg








 Samen-Zelt








 viel Betrieb bereits Ende Mai
 So sehen Sieger aus!

 Blick von oben. Morgen wollen wir auf die Spitze der Landzunge wandern, die liegt sogar noch ein paar Meter nördlicher.
 Das Nordkap-Gebäude. Modern und zweckmäßig.
 Nochmal Franz und ich


 ... gehört dazu!

 ...die eine post
... der andere auch!


 Im Gebäude: Thai-Museum

 Höhle des Lichtes


 Sogar eine Kapelle gibt es.





 ...und die Aida kam auch extra noch vorbei.




 Unsere Sitz-Wohnküche auf dem Zeltplatz
 Und zur Belohnung gab es noch Mitternachtssonne, Wahnsinn




3 Kommentare:

  1. Glückwunsch! Ich hatte leider probleme mit meinem Ladegrät am Fahrrad und habe mich eine woche lang gefragt wie es euch ergangen ist! :D
    Jetzt kann ich mir endlich die schönen Bilder angucken und sehen es mal ohne nebel. War definitiv eine gute entscheidung sich den rest auf den donnerstag zu legen :). Gruß der Radfahrer der es schon geschafft hatte, der übrigens marcel heißt. Viel spaß noch! Grüße aus Oulu!

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  2. Respekt Respekt, ich folge gerade Deinem Blog, weil ich dieses Jahr selbst zum Nordkapp radeln möchte. Es wird hart, aber für Dich ist es längst Vergangenheit. Trotzdem noch Glückwunsch von mir. Dort zu stehen, muss ein erhabenes Gefühl sein.

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